Datum 14.01.2012
Chinesische
Provinz Sichuan Selbstverbrennung eines Tibeters löst
Unruhen aus
Aus
Protest gegen Chinas Regierung hat sich ein Tibeter mit Benzin übergossen und
angezündet. Bei anschließenden Unruhen schoss die Polizei auf Demonstranten.
©
PRAKASH MATHEMA/getty images
Eine
Tibeterin im indischen Exil protestiert gegen die chinesische Regierung.
(Archiv)
Im
Südwesten Chinas
ist es zu Zusammenstößen zwischen Tibetern und chinesischen Sicherheitskräften
gekommen. Ausgelöst wurden die Unruhen von der Selbstverbrennung eines
tibetischen Mannes. Wie die internationale Aktionsgruppe Free Tibet aus London berichtete, war es bereits der 16.
Tibeter, der sich seit März 2011 aus Protest gegen die chinesische
Herrschaft über das tibetische Volk mit Benzin übergossen und angesteckt hat.
Die
Selbstverbrennung sei am Samstag in Aba (tibetisch Ngaba)
in der Provinz Sichuan
passiert. In dieser Stadt sind laut Free Tibet 11 der 16 Selbstverbrennungen
geschehen. Es war unklar, ob der Tibeter dabei ums Leben gekommen ist.
Anschließend sei es zu Protesten örtlicher Tibeter und auch Mönche aus dem
Kloster Kirti gekommen, hieß es von
Aktivisten.
Mindestens eine Frau niedergeschossen
Chinesische
Sicherheitskräfte hätten mindestens eine Frau niedergeschossen, berichtete Free
Tibet. Es gebe unbestätigte Berichte, dass "viele Menschen" von
Kugeln getroffen worden seien. Augenzeugen hätten die Situation als
"furchterregend" beschrieben.
Die
Sicherheitskräfte hätten offenbar Gas gegen die Tibeter eingesetzt. Zahlreiche
Menschen seien festgenommen worden. "Nach unserer Kenntnis dauert die
Situation noch an und die Menschen in Ngaba sind
entsetzt", sagte Stephanie Brigden von Free
Tibet. Es gebe Sorgen, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte.
Die
chinesische Regierung hat laut Free Tibet seit Monaten viele Sicherheitskräfte in der Stadt stationiert.