T Online 06. Juni 2012
Eine Exil-Tibeterin betet vor
der Residenz des Dalai Lamai in Indien (Quelle: AP)
China macht Tibet wieder dicht
06.06.2012, 12:11 Uhr
Eine Exil-Tibeterin betet vor
der Residenz des Dalai Lamai in Indien (Quelle: AP)
Die chinesischen Behörden
lassen bis auf weiteres keine ausländischen Besucher nach Tibet
reisen. Mehrere Reiseagenturen erklärten am Mittwoch, es sei unklar, wie lange
das Einreiseverbot gelten soll.
China
hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region
sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben,
mit harter Hand. Einzelne Tibeter protestieren immer wieder mit
Selbstverbrennungen gegen die chinesische Besatzung. Seit März 2011 gab es
bereits 37 derartige Vorfälle.
Nach
Unruhen in der tibetischen Hauptstadt Lhasa, die im
März 2008 begannen, bestand mehr als ein Jahr lang ein Einreiseverbot. Auch
danach blieb es bei strengen Kontrollen. Über die Gründe für das neuerliche
Einreiseverbot liegen den Reiseagenturen keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Möglicherweise
ist es das Saga-Dawa-Fest anlässlich des Jahrestages der Geburt Buddhas, das in
Tibet in diesem Jahr vom 4. Juni an einen Monat gefeiert wird. Aber auch der
Jahrestag der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking im
Jahr 1989 könnte mit dem Einreiseverbot zusammenhängen.