Konflikt
mit China Tibetische Exil-Regierung erhebt schwere Vorwürfe gegen Peking
Treffen von
Exil-Tibetern: Suche nach einer neuen Strategie gegenüber China
Die Lage im
chinesisch besetzten Tibet ist nach Angaben der tibetischen Exil-Regierung
"unerträglich". Die Region ähnele inzwischen einem Gefangenenlager,
sagte der Sprecher der Exil-Regierung bei einem Treffen in Nordindien.
Dharamsala - Im nordindischen Dharamsala
haben sich Hunderte Exil-Tibeter getroffen, um eine Neuausrichtung der
Strategie gegenüber Peking zu diskutieren. Das viertägige Treffen ist die
größte Versammlung der tibetischen Führung seit vier Jahren.
Die tibetische Exil-Regierung warf China
bei dem Treffen vor, Tibet in
ein gigantisches "Gefangenenlager" zu verwandeln. "In Tibet gilt
weiterhin ein unerklärtes Kriegsrecht", sagte der Sprecher der
Exil-Regierung, Penpa Tsering, bei der Eröffnung des
Treffens. Die Himalaya-Region ähnele inzwischen einem
"Gefangenenlager".
Aus Protest gegen
die chinesische Besetzung Tibets und die Führung in Peking hatten sich in den
vergangenen Monaten zahlreiche Tibeter angezündet. Die Lage in Tibet sei
inzwischen so "unerträglich" geworden, dass sich 51 Tibeter selbst
angezündet hätten, sagte Tsering. 41 seien gestorben. "Die Frage ist, wie
wir, die Tibeter im Exil, auf die tragische Situation in Tibet heute reagieren
sollen", sagte er.
Der Dalai Lama,
das geistliche Oberhaupt der Tibeter, nimmt nach seinem Rückzug aus der Politik
nicht an dem Treffen teil, will aber zum Abschluss am Freitag ein Gebet
abhalten.
Nach Angaben der
in Dharamsala ansässigen tibetischen Exil-Regierung
soll es bei dem Treffen auch um den anstehenden Führungswechsel in Peking und
seine Folgen für Tibet gehen. China hält Tibet seit 1951 besetzt. Einige
Beobachter gehen davon aus, dass Xi Jinping, der als wahrscheinlicher neuer Staatspräsident
Chinas gilt, sich Tibet gegenüber flexibler zeigen könnte.