15. November 2012
Museum Gugging
Mit religiösen Rollbildern,
Walla-Mythen und Classics sind im Museum Gugging - Art Brut Center in
Klosterneuburg drei neue Ausstellungen bis 10. März 2013 zu sehen. Am
Mittwochabend wurden sie eröffnet
Im Museum Gugging -
Art Brut Center in Klosterneuburg hat Landtagspräsident Johann Heuras (V) am
Mittwochabend drei neue Ausstellungen eröffnet. „yogini.! Kunst aus tibet“, „gugging classics 5.!“ und „august walla.! Favorites“ sind bis 10. März 2013 zu sehen.
Auf August Wallas Götter-Universum, das bis Ende Oktober zu sehen war, folgen
nun die künstlerischen Erzeugnisse einer von langer Tradition geprägten, von
Generation zu Generation überlieferten Welt: Religiöse Kunst, von Laien
geschaffen, die sich über eine Spanne von mehreren Jahrhunderten erstreckt. Die
Sammlung Peter Infeld Privatstiftung, bewahrt und kuratiert von Gerhard Kisser,
leiht dem Museum diese über Jahrzehnte zusammengetragenen wertvollen und raren
Werke. Rund 100 Thangkas (tibetische Rollbilder) sind in der Schau zu
bewundern.
Das Malen eines Thangka wird als religiöse Handlung angesehen, nicht als Werk
profaner Kunst. Die Künstler waren meist Mönche, oft arbeiteten mehrere
Personen nach genauen konstruktiven, ikonographischen und rituellen Vorgaben.
Der Auftraggeber darf eine Erleichterung seines karmischen Loses erwarten,
indem er einen Thangka einem Tempel stiftet oder in seinen Hausaltar aufnimmt.
Die Walla-Ausstellung im Novomatic Salon bietet einen Ausklang zur großen
Retrospektive 2012. Zu sehen sind repräsentative Highlights aus dem umfassenden
Werk des Gugginger Universalkünstlers. Wallas mythologische Welt der Götter,
Engel und Zauberer korrespondiert so noch einmal direkt mit der tibetischen
Symbolik der Thangkas.
Unter dem Titel „gugging classics
5.!“ werden Zeichnungen von fast in Vergessenheit geratenen Künstlern wie Franz
Kamlander oder Philipp Schöpke präsentiert, gemeinsam mit Arbeiten von August
Walla, Oswald Tschirtner, Johann Hauser und anderen. Die rege aktuelle
Produktivität der Gugginger Künstler, die im nahe gelegenen "Haus der
Künstler" ihr Zuhause haben, spiegelt sich ebenso in der Ausstellung
wider.