Fast 100
Selbstverbrennungen in Tibet: Kerzenmahnwache zum Internationalen Tag der
Menschenrechte
10.
Dezember 2012 TID-Pressemitteilung
Berlin,
10.12.2012 – Mit einer Kerzenmahnwache vor der Chinesischen Botschaft wird die
Tibet Initiative Deutschland (TID) heute gemeinsam mit Tibetern und anderen
Organisationen der mittlerweile fast 100 Selbstverbrennungsopfer in Tibet
gedenken. „Mit der stark
ansteigenden Zahl von Selbstverbrennungen haben 60 Jahre Willkürherrschaft in
Tibet einen traurigen Höhepunkt erreicht“, sagte TID-Geschäftsführerin Nadine
Baumann. „Die Welt schaut mit
Entsetzen auf Tibet und erwartet insbesondere von der EU, die heute den
Friedensnobelpreis erhält, eine deutliche Verurteilung der chinesischen
Tibet-Politik.“ Allein im November dieses Jahres hätten sich mindestens 28
Tibeter selbst angezündet.
Mit ihrem Protest vor der Chinesischen Botschaft fordern die Tibet-Aktivisten
auch die Führung in Peking dazu auf, konkrete Lösungsansätze für eine
Deeskalation der Lage zu finden: „Die neue chinesische
Regierung muss nun die historische Chance nutzen und den Dialog mit den
Tibetern wieder aufnehmen“, sagte Baumann. „Die Gewalt der chinesischen Sicherheitskräfte im
Zusammenhang mit den immer häufiger auftretenden Massendemonstrationen in der Region
haben nur zu einer weiteren Verschärfung des Konfliktes geführt.“ Für eine
Entspannung der Lage sei zudem der ungehinderte Zugang für internationale
Pressevertreter und unabhängige Beobachter in den Krisengebieten notwendig.
Seit sich im März 2011 der Mönch Phuntsok aus Ngaba (chinesische Provinz Sichuan)
in Brand gesetzt hat, wählen immer mehr Tibeter diesen Schritt, um gegen die
Unterdrückungspolitik der chinesischen Führung zu protestieren. Anfänglich vor
allem auf die chinesische Provinz Sichuan beschränkt,
breitet sich diese neue Form des politischen Protestes zunehmend im ganzen Land
aus. Neben Mönchen und Nonnen aus den Klöstern, gehören besonders junge Tibeter
mit nomadischem Hintergrund zu den Selbstverbrennungsopfern. Die TID wird am
10. Dezember in allen großen Städten – darunter Berlin, Hamburg, München und Frankfurt – auf die
steigende Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet aufmerksam machen. Die
bundesweiten Aktionen sind Teil der globalen Kampagne "Solidarity
with Tibet" der Tibetischen
Exilregierung.
Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) setzt sich seit ihrer Gründung 1989
für das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes und die Wahrung der
Menschenrechte in Tibet ein. Mit bundesweit fast 60 ehrenamtlichen
Regionalgruppen/Kontaktstellen und nahezu 2.000 Mitgliedern gibt sie Tibet eine
starke Stimme.
Pressekontakt: Nicolas Schmitt, Tel. 030-42081534, mobil 0176-96739146, presse@tibet-initiative.de, www.tibet-initiative.de
Veranstaltung „Kerzenmahnwache vor der Chinesischen
Botschaft“
10.12.2012,
16.00 Uhr vor der Chinesischen Botschaft (Märkisches Ufer 54, 10179 Berlin)