28.06.2013
China
erlaubt offenbar wieder Bilder des Dalai Lama
Tibeter
demonstrieren gegen die Unterdrückung durch China
Es wäre
ein Erfolg für die unterdrückten Tibeter: Nach jahrelanger Unterdrückung durch
China soll die buddhistische Minderheit wieder Bilder des Dalai Lama zeigen
dürfen. Die Verletzung der Menschenrechte nimmt damit jedoch kein Ende.
Peking -
Chinesische Behörden erlauben offenbar wieder Bilder des Dalai Lamas
in Tibet. Mönche in
dem bedeutenden Kloster Ganden nahe der tibetischen Hauptstadt Lhasa seien informiert worden, dass sie Fotos des
religiösen Oberhauptes der Tibeter zeigen dürften. Dies berichtet die
Organisation Free Tibet unter Hinweis auf unbestätigte Meldungen aus Tibet.
Laut dem US-Sender Radio Free Asia wurden die
Regelungen versuchsweise auch in tibetischen Klöstern in den angrenzenden
Provinzen Sichuan und Qinghai
gelockert. Das Verbot der Bilder des Religionsführers war 1996 erlassen worden.
Doch die
Unterdrückung der Tibeter endet damit noch lange nicht. Denn laut einem Bericht der
Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW)
verletzt China weiter massiv
die Rechte der tibetischen Minderheit. Zwischen 2006 und 2012 seien im Zuge
eines staatlichen Programms mehr als zwei Millionen Tibeter zwangsumgesiedelt
worden oder hätten in neue Wohnungen umziehen müssen. In der Autonomen Region
Tibet seien "mehr als zwei Drittel der Gesamtbevölkerung" davon
betroffen.
Zusätzlich
seien hunderttausend nomadisch lebende Hirten in Regionen wie Qinghai außerhalb des Autonomiegebiets umgesiedelt worden.
Es gehe der Regierung darum, die Nomaden sesshaft zu machen und in
"dauerhafte Strukturen" zu drängen, doch laufe dies der tibetischen
Kultur zuwider.
Tibeter
hätten keine Stimmen, wenn es um politische Entscheidungen über "radikale
Veränderungen ihrer Lebensumstände" gehe, kritisierte die HRW-Direktorin
für China, Sophie Richardson. In einem "hochgradig repressiven"
Umfeld könnten sie sich nicht zur Wehr setzen. Dem chinesischen Zensus von 2010
zufolge leben rund 6,2 Millionen ethnische Tibeter in China, davon 2,7
Millionen im Autonomiegebiet.
Der
HRW-Bericht basiert im Wesentlichen auf Interviews mit 114 Auslandstibetern,
die zwischen März 2005 und Juni 2012 geführt wurden. Die chinesische Regierung
wollte den Bericht nicht kommentieren. Außenamtssprecherin Hua Chunying sagte, HRW habe China in der Vergangenheit häufig
"bewusst kritisiert und nicht fundierte Aussagen" gemacht. Es sei
nicht zu leugnen, dass Tibet große Fortschritte in allen Bereichen gemacht
habe.