heute.at
17. November 2013
http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/art23652,956377
Gut
ein Dutzend österreichischer Tibeter haben am Freitagnachmittag vor der
chinesischen
Botschaft in Wien-Landstraße gegen die Aufnahme Chinas in den
UNO-Menschenrechtsrat demonstriert.
Tseten Zöchbauer, Obfrau
des Tibet National Congress in Österreich, forderte:
"Länder, die in den UN-Menschenrechtsrat aufgenommen werden, müssen eine
weiße Weste haben. Nur dann kann die UNO Einfluss auf die schwarzen Schafe
ausüben."
1950/51 marschierten chinesische kommunistische Truppen in Tibet ein. 1959 nach
der Niederschlagung des großen Volksaufstands gegen die Chinesen floh das
damalige geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter, der 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso, mit über 100.000 Landsleuten über die Grenze nach Indien. In Österreich leben laut Zöchbauer etwa 300 Tibeter, über 100 davon in Wien.
Menschenrechtsorganisationen und der Dalai Lama, der nur mehr geistliches
Oberhaupt ist, haben Peking unter anderem Zwangsabtreibungen und
Zwangssterilisationen, sowie "kulturellen Völkermord" durch die
massive Ansiedlung von Han-Chinesen vorgeworfen. Peking seinerseits beschuldigt
den Dalai Lama, nach der Loslösung Tibets von China zu streben. Der
Friedensnobelpreisträger weist dies zurück und betont
stets, er wolle lediglich größere Autonomie für die Tibeter.